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Die perfekte Boilerplate: So präsentieren Sie Ihr Unternehmen professionell am Ende jeder Pressemitteilung

Ein Dokument mit den hervorgehobenen Wörtern "boilerplate" und "older boilerplate", das Auszüge aus Pressemitteilungen über Produkteinführungen und Dienstleistungen von Apple zeigt.

Der wichtigste Absatz, den niemand schreiben will

Sie haben Stunden an der perfekten Headline gefeilt, Zitate abgestimmt und Fakten geprüft. Doch am Ende Ihrer Pressemitteilung steht oft ein vernachlässigter Textbaustein: Die Boilerplate (auf Deutsch oft „Abbinder“ oder „Über uns“ genannt). Sie ist der standardisierte, kurze Beschreibungstext Ihres Unternehmens und liefert Journalistinnen und Journalisten auf einen Blick die wichtigsten Informationen zu Identität, Tätigkeit und Einordnung Ihrer Organisation.

Viele Unternehmen kopieren hier lieblos den ersten Absatz ihrer „Über uns“-Website hinein. Ein fataler Fehler, besonders im internationalen Geschäft. Für einen Journalisten in New York oder Tokio, der Ihre deutsche Firma noch nie gehört hat, ist die Boilerplate der Ausweis Ihrer Relevanz. Sie entscheidet in Sekunden darüber, ob Sie als „kleine lokale Firma“ oder als „globaler Player“ wahrgenommen werden.

In diesem Guide erfahren Sie, wie Sie diesen kurzen Text nutzen, um Autorität aufzubauen, SEO-Signale zu setzen und Journalisten die Arbeit so leicht zu machen, dass sie über Sie schreiben wollen.

1. Was ist eine Boilerplate und warum ist sie international so wichtig?

Die Boilerplate ist ein standardisierter Textblock von ca. 100 Wörtern am Ende einer Pressemitteilung. Sie fungiert als Visitenkarte des Unternehmens.   

Das »Hidden Champion« Problem

In Deutschland kennt man Sie vielleicht. Aber im internationalen Kontext sind selbst große deutsche Mittelständler oft „Nobodys“. Ein US-Redakteur weiß nicht, dass z.B. die Müller XYZ GmbH Weltmarktführer für Spezialschrauben ist. Genau hier muss die Boilerplate Kontext liefern. Sie darf nicht bescheiden sein. Sie muss erklären:

  • Wer sind Sie? (Nicht nur der Name, sondern der Status: „Leading provider of…“, „Europe’s largest…“)
  • Woher kommen Sie? (Hauptsitz und internationale Präsenz)
  • Warum sind Sie relevant? (Börsennotierung, Kundenzahl, Patente)

Experten-Insight: Hidden Champions zeichnen sich durch Markführerschaft in Nischen aus. Ihre Boilerplate muss diese Positionierung explizit nennen (z.B. „World market leader in…“), da geringe öffentliche Bekanntheit eines ihrer Merkmale ist.


2. Anatomie einer perfekten Boilerplate (Checkliste)

Eine gute Boilerplate ist faktisch, präzise und aktuell. Werbliche Floskeln („Wir lieben unsere Kunden“) haben hier nichts verloren. Journalisten suchen Fakten für ihren Artikel.

Diese 5 Elemente müssen enthalten sein:

  1. Der One-Liner (Elevator Pitch): Was macht das Unternehmen in einem Satz?
  2. Hard Facts: Gründungsjahr, Hauptsitz (HQ), Anzahl der Mitarbeiter oder Standorte.
  3. USP / Marktposition: „Pionier im Bereich KI“, „Einziges Unternehmen mit Patent X“.
  4. Social Proof: Nennung namhafter Kunden, Investoren oder Auszeichnungen (z.B. „Backed by Y Combinator“ oder „ISO-zertifiziert“).
  5. Digitaler Fußabdruck: Link zur Website und ggf. Ticker-Symbol (bei börsennotierten Firmen).

3. SEO-Power im Abbinder: Nofollow vs. Dofollow

Die Boilerplate ist der ideale Ort für Ihren wichtigsten Backlink: den Link zur Homepage/Startseite (www.ihrefirma.de).

  • Die Strategie: Nutzen Sie einen „Branded Anchor Text“ (verlinken Sie den Firmennamen oder die URL), keine harten Keywords wie „billige Schuhe kaufen“. Das wirkt natürlich und seriös.
  • Der Link-Juice: Die meisten großen Presseportale (Business Wire, ots) setzen Links automatisch auf „Nofollow“. Das bedeutet, sie vererben keinen direkten PageRank. Aber: Google wertet diese Links dennoch als „Implied Links“ und Brand Signals. Zudem übernehmen viele kleinere News-Seiten und Blogs den Text inklusive Boilerplate oft 1:1 – und dort bleiben die Links häufig „dofollow“.   

4. Vorlagen & Beispiele (Copy & Paste)

Hier sind drei Vorlagen für unterschiedliche Unternehmenstypen, die Sie für Ihre internationale PR anpassen können.

Beispiel A: Der „Hidden Champion“ (B2B / Industrie)

Fokus: Stabilität, Tradition, globale Reichweite.

About [Company Name] Founded in 1950 and headquartered in Stuttgart, Germany, [Company Name] is the global market leader in […]. With over 2,000 employees across 15 countries, the company serves leading manufacturers in the automotive and aerospace sectors. [Company Name] holds over 150 patents and is committed to sustainable production (ISO 14001 certified). For more information, visit: www.example.com

Beispiel B: Das Tech-Startup (SaaS / FinTech)

Fokus: Wachstum, Disruption, Investoren.

About [Company Name] [Company Name] is a Berlin-based fintech company aiming to revolutionize [Problem solved]. Its AI-driven platform enables to in seconds. Since its launch in 2023, the company has processed over €50 million in transactions and is backed by top-tier investors including [Investor A] and [B]. Try the platform at: www.example.com

Beispiel C: Der Dienstleister (Agentur / Beratung)

Fokus: Expertise, Methoden, Klienten.

About [Company Name] [Company Name] is a premier digital consultancy specializing in [area]. We help Fortune 500 companies navigate the complexities of digital transformation. Our team of certified experts combines data-driven insights with creative strategy to deliver measurable ROI. Clients include [Client A] and […]. Learn more about our services: www.example.com

5. Die häufigsten Fehler (Dos & Don’ts)

DO (Machen)DON’T (Nicht machen)
Zahlen nutzen: „5.000 Kunden“ wirkt besser als „viele Kunden“.Superlative ohne Beleg: „Das beste Unternehmen der Welt“ glaubt Ihnen kein Journalist.
Kurz halten: Max. 100-150 Wörter.Romane schreiben: Die Firmengeschichte seit 1800 interessiert im Abbinder niemand.
Konsistent bleiben: Nutzen Sie überall dieselbe Boilerplate für Wiedererkennung.Veraltete Infos: Ein Mitarbeiter-Stand von 2018 wirkt unprofessionell.
Englisch lokalisieren: Nutzen Sie US-Englisch für USA, UK-Englisch für Europa.Denglisch: Vermeiden Sie Begriffe wie „GmbH“ ohne Erklärung (z.B. „LLC equivalent“).

Fazit: Der letzte Eindruck bleibt

Die Boilerplate ist mehr als nur Pflichttext. Sie ist Ihr Anker in der Informationsflut. Eine starke Boilerplate sorgt dafür, dass ein Journalist nach dem Lesen Ihrer News genau weiß, in welche Schublade er Sie stecken muss: „Relevanter Player, etabliert, vertrauenswürdig.“

Profis schreiben die Boilerplate einmal und prüfen sie quartalsweise.

Ist Ihre Boilerplate bereit für die Weltbühne? Oder verliert sich Ihr Unternehmen noch in deutscher Bescheidenheit?

Wir helfen Ihnen, Ihre internationale Positionierung zu schärfen und Ihre Pressemitteilungen dort zu platzieren, wo sie gehört werden – von Bloomberg bis zum Business Insider.

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Häufige Fragen zum Presseverteiler

Ja, unbedingt. Ein Link zur Homepage ist Pflicht. Zusätzliche Links zu Investor Relations oder dem Pressebereich sind erlaubt, sollten aber sparsam eingesetzt werden (max. 2-3 Links insgesamt), um nicht spammy zu wirken.

Nein. Der Sinn einer Boilerplate („Standardtext“) ist Konsistenz. Ändern Sie sie nur, wenn sich fundamentale Fakten (Mitarbeiterzahl, neuer Standort) ändern. Das schafft Wiedererkennungswert bei Journalisten.

Die „Über uns“-Seite darf emotional, lang und multimedial sein. Die Boilerplate ist die kondensierte, rein faktische Version davon – optimiert für schnelle Informationsaufnahme durch Redakteure. 

Disclaimer: Alle genannten Zahlen und Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert oder anhand von Daten der Peer-Group geschätzt. Es kann dennoch zu Fehlern kommen oder sich Daten inzwischen geändert haben. Die Angaben entsprechen dem Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Beitragserstellung.

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